Das Daddeln und ich…. Computerspieltechnisch gehöre ich fast mit zum Urgestein. Zu „guten,alten DDR-Zeiten“ hatte ich das Vergnügen, die ersten Spiele in Basic auf einem KC85/3 und einem KC87 genießen zu dürfen. Davon angestachelt lernte ich Basic ohne überhaupt einen Computer zu haben, sozusagen auf dem Trockenen. Im Zuge der „Wende“ wurde mir die Möglichkeit auf einen eigenen Rechner gegeben und ich habe auf einem Sinclair ZX81, Atari VC 20 und natürlich dem „Brotkasten“ (Commodore C64) meine ersten richtigen Gehversuche mit Basic-Programmierung und Spielen unternommen. Der C64 war damals der „Bringer“ schlechthin, man musste zwar noch so ziemlich jedes Programm aus irgendwelchen Zeitschriften abtippen, aber dann konnte es losgehen. Der Vorteil war, dass man selbst noch Sachen manipulieren bzw. ändern konnte und die Programmierkenntnisse sozusagen spielerisch vertieft wurden. Irgendwann reichte natürlich der C64 nicht mehr aus und etwas größeres musste her. Das war der Commodore Amiga 500. Das enthaltene Basic im 500er war in meinen Augen nie das Wahre im Vergleich zum C64 und somit schlief die Programmiererei immer mehr ein, dafür waren die Spiele aber um Meilen besser und ich wurde „süchtig“. Waren es anfangs noch Jump´n Run´s a la „Giana Sisters“ und Shooter wie „Katakis“ , so merkte ich bald, das mein Herz besonders für Fliegerspiele (Simulationen nur im weitesten Sinne), wie Falcon F16, schlug. Als dann die Aces Serie von Dynamix erschien und das auch nur für den PC hielt mich nix mehr und ein PC musste her, nur allein schon für den Brüller „Aces of the Pacific“. Der erste PC war damals ein 386SX mit 25MHz, 2 MB Ram, VGA Karte mit 128kb und einer 40 MB Festplatte. Heutzutage hat mein Handy bzw. mein Taschenrechner mehr Leistung….. Aber das Game lief und ich war glücklich. Zwar war die Bedienung eines PC schon viel anspruchsvoller als die des Amigas und wer zu der Zeit spielen wollte, musste wissen, wie er genug EMS etc. freischaufeln konnte, aber letztendlich habe ich das auch alles gemeistert. Die Zeit hat zwar viel Schweiss und „verpopelte“ Systeme gekostet, aber so lernte man und das ist ja das was zählt. Natürlich musste von da ab ständig am „Wettrüsten“ um den schnellstmöglichen Rechner teilgenommen werden, weil man ja sonst die aktuellen Toptitel nicht spielen konnte. So spielte ich hauptsächlich die Aces-Serie, die ganzen Wing Commander Titel und alles was so Rang und Namen hatte. Irgendwann bekam ich mal „Wolfenstein 3D“ und mein Interesse an Ballerspielen wurde wieder geweckt. Als dann Doom, die Urmutter der 3D Shooter schlechthin auf einer Zeitschrift als Demodiskette war, war es um mich geschehen. Neben meiner Fliegerei war das meine zweitliebste Spielrichtung, 3D Shooter. Nach Doom und Doom 2, die bis zur „Vergasung“ solo und im Mini-LAN mit den Freunden gespielt wurden, kam mit Quake der nächste Meilenstein. Quake und der Nachfolger Quake2 waren bis zum Erscheinen von Unreal ständig auf dem Bildschirm zu Hause. Unreal zeigte, was grafisch in Zukunft möglich war und auch der Multiplayer Part der Spiele wurde immer besser. Bis dato hatte ich Onlineerfahrungen nur mit einem ollen 14400er Modem und BTX gesammelt. Nun kam etwas neues, das sogennante WorldWideWeb, bunt, informativ und verlockend…..Als dann noch mit „Unreal Tournament“ ein fast reiner Multiplayerschooter erschein, war es vorbei mit den einsamen Abenden. Ich spielte UT wie ein Wahnsinniger und trat auch einem Clan bei. Der Clan hieß -=LoW=- (Lords of War) und ich war mit meinen ca. 20 Jahren der Älteste. Mit LoW spielte ich damals auch in den ersten Ligen, wie der DCL (Deutsche Clan Liga) und der IGL (Incite Gaming Ligue). Die Erfolge blieben natürlich aus, ich erinnere mich da nur an ein Spiel gegen die noch heute bekannten MTW (Mortal Team Work), bei dem wir ein Match im 3on3 DM bei UT mit 144:9 verloren….J Nachdem der Clan-Leader der Meinung war, wir trainieren zu wenig und ich „dank“ Arbeit und Familie nicht noch mehr Zeit aufbringen wollte bzw. konnte, verließ ich den Clan und suchte mir mit einem 2. „Flüchtling“ etwas Neues. So kam ich zu den -=FA=- (Fallen Angels), eigentlich eine geile Truppe, aber auch hier wurde bald der Ergeiz zu groß für mich und die Ambitionen, die die jüngeren Spieler (mit natürlich mehr Freizeit als ich) hatten, kollidierten mit meinen Vorstellungen von Spaß am Spiel. Also war ich wieder Solo in UT unterwegs und räumte gern auf italienischen und holländischen Servern auf. Damals wie heute bin ich als IRo-GER unterwegs und wurde deshalb mehr als genug als „Bad German“ oder „Nazi Pig“ beschimpft, dafür hab ich mich ja auch entsprechend gerächt… 😉Zur Info, das GER trage ich seit den ersten Ligatagen bis heute im Namen, denn damals war es Pflicht, die Länderkennung in den Ligen zu tragen, das hat nix mit Nationalstolz oder ähnlichem rechten Kram zu tun, damit hab ich bei Gott nix am Hut. Als ich so auf den verschiedensten Servern in Europa für „Recht und Ordnung“ sorgte, fiel ich ein paar Jungs auf, die den selben Spaß und vor allem anfangs das selbe Verständnis für das Zocken aufbrachten wie ich. So landete ich bei den –xXx- (Triple X) und hatte dort eine schöne Zeit im Kreise gleichaltriger. Wir kannten uns zwar nur online, aber der Spaß kam nie zu kurz. Aber auch hier wollten über kurz oder lang einige etwas mehr als nur Fun-Daddeln machen und als Trainigsstunden zu Pflicht erhoben wurden war ich mal wieder weg. Die nächste Zeit wurde halt solo online gespielt oder auf LAN-Partys gegangen. Mittlerweile gab es ja auch noch andere gute Multiplayerspiele, wie „Counter Strike“ und „Battlefield 1942“. In keinem aber war ich je wieder so gut wie in „Unreal Tournament“. Dann wurde ein Spiel angekündigt, dass alles in den Schatten stellen sollte und ich konnte eine Veröffentlichung kaum noch erwarten. Ständig in den Foren wegen „Söldner“ unterwegs, traf ich ein paar Leute, die scheinbar genauso verrückt/fanatisch wegen „Söldner“ waren wie ich, die sogar in meinem Alter waren und zur Zeit BF1942 bzw. Battlefield Vietnam spielten… Was lag also näher als sich bei den [BR] (Bewaffneten Rentnern) zu bewerben ??? Nach einer erfolgreich absolvierten Probezeit durfte ich dann seit Mitte 2004 das große [BR] als Clantag tragen. Die Jungs und Mädelz sind ein bunt gemischter Haufen aller Altersklassen ab 25 Jahre und inzwischen sogar ein Multigamingclan. Da Söldner für viele nicht das war, was sie sich erträumt hatten wurde Battlefield 2 das allgemeine Hauptgame (incl. Mods). Gespielt wird weiterhin BF1942 (incl. Mods), BF Vietnam, Söldner, BF 2142 und Call of Duty 4. Mehrere eigene Clanserver, ein Teamspeakserver und eine einfach dufte Truppe runden das Ganze in dem Maße ab, dass ich mich wohlfühle. Knatsch gibst zwar auch immer mal, aber wenn so viele verschiedene Charaktere aufeinandertreffen, ist das ja ganz normal. Seit man sich aber regelmäßig einmal jährlich zum Clantreffen live in die Augen schauen kann, zusammen einen oder zwei trinkt, sind auch diese gelegentlichen Stürme eher laue Lüftchen. Momentan bin ich aktiv in „Herr der Ringe Online“ unterwegs und dort auch voll versunken. In der ganzen „World of Warcraft“- Hysterie hatte ich gehofft, von den süchtig machenden MMORPG verschont zu bleiben, aber bei „LotRO“ bzw. zu deutsch „HdRO“ hat es mich halt auch mal erwischt. Ohne Computerspiele fehlt mir ein Ausgleich, die Spiele sind mein Ventil….Mehr später….

Diebels74